Über uns

„Heutzutage ist das wichtigste zu lernen, wie man andere Völker versteht. Und zwar nicht nur deren Musik, sondern auch ihre Philosophie, ihre Haltung, ihr Verhalten. Nur dann können sich die Nationen untereinander verstehen.“Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, † 2015

Der griechische Philosoph Demokrit stellte vor 2500 Jahren die These auf, dass das kleinste unteilbare Teilchen in der Natur der „Atomus“ (Atom) sei. Um 1900 erst lernten wir durch namenhafte  Naturwissenschaftler*innen, dass Atome durch Neutronen, Protonen und Elektronen gebildet werden.

Unser Wissen über 40 Millionen Kurden, von denen ca 1,5 Millionen in Deutschland leben und ihren Ursprung in Mesopotamien haben sowie eine Geschichte, die sich bis ins 11. Jahrtausend Jahre vor Christus zurückverfolgen lässt, kann mit dem Wissen über das Atom von vor 2500 Jahren verglichen werden.

Wir, deutsch-kurdische Kulturschaffende aller Disziplinen sowie Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Sprache, Literatur, Geschichte und Musik, möchten unseren Beitrag für eine Neubelebung der kurdischen Kultur leisten und haben uns zu diesem Zweck zum ersten „Deutsch-Kurdischen-Kulturinstitut“ zusammengefunden.

Unser großes internationales Netzwerk und Potential möchten wir nutzen, um kulturelle Diversität aufzuzeigen, Begegnungen zu schaffen und Austausch anzuregen, denn nur so kann Inklusion erreicht werden.

Unser Ziel ist, das kurdische Kulturgut im Rahmen unterschiedlicher Projekte in den kulturellen Diskurs einzubringen, seine Diversität aufzuzeigen, Möglichkeiten für interkulturelle Begegnungen zu schaffen und den Austausch anzuregen.

Das höchste Gut der Menschheit liegt im Reichtum seiner Kulturen – davon sind wir überzeugt. Es ist uns ein großes Anliegen, es zu pflegen und insgesamt zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen.

Wir freuen uns auf und über jede Begegnung!

Hakan Akay

Leitung

Hakan Akay

Gründer und Direktor

Hakan Akay wurde 1973 in Varto im Kurdengebiet der Türkei (Osttürkei) geboren und kam 1996 nach Deutschland. Von 1997 bis 1999 studierte er an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf Sozialwissenschaften. Im Anschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Tonmeister und Musikproduzenten an der Schule für Tontechnik in Wuppertal. Von 2000 bis 2011 arbeitete er als selbständiger Musikproduzent und Tonmeister. In den Jahren 2012 bis 2015 war er als Musikproduzent bei der „Şivan Perwer Internationale Kulturstiftung“ tätig.

Unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters entwickelte und kuratierte er 2010 das Musikfestival „Frühling der Kulturen“. In Zusammenarbeit mit dem Millowitsch Theater, dem Gloria Theater, der Volksbühne am Rudolfplatz sowie der Bühne der Kulturen konzipierte Hakan Akay zahlreiche Konzertreihen in Köln und anderen deutschen Städten. Als Musikproduzent und Geschäftsführer des Plattenlabel „Pel Records“ produzierte er weit über 200 Musikalben von namhaften Künstler*innen wie Şivan Perwer, Nizamettin Aric, Aynur Doğan, Ahmet Aslan, Delil Dilanar, Hozan Şhêxo, Xêro Abbas, Mikail Aslan, Beser Şahin und Çar Newa.

Eine weitere Herzensangelegenheit ist für ihn die Literatur. Als Geschäftsführer des Rupel Verlags mit Sitz in Deutschland und der Türkei veröffentlichte er Nachschlagewerke der kurdischen Sprache sowie Werke der Weltliteratur in kurdischen Sprachen. „Mit seinem breit gefächerten Wissen ist er einer der wichtigsten Akteure seiner Disziplinen“, sagt Tunay Atac (Beiratsmitglied DKKI) über ihn.

Susanne Ruprecht

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Susanne Ruprecht ist Kulturjournalistin und macht Pressearbeit für Kulturprojekte.

Sie hat einen Magister in Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat sie unter anderem für das Düsseldorfer Schauspielhaus, die Ben J. Riepe Kompanie, das Asphalt Festival, die Tonhalle Düsseldorf, das Babylon Orchestra, das Universitätsorchester der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V., einen Abgeordneten des Landtags NRW sowie die Tourismusagentur TravelMarketing Romberg gemacht.

Beirat

Dr. Wendelmoet Hamelink

  • Wendelmoet Hamelink erwarb ihren Doktortitel in Kulturanthropologie und Entwicklungssoziologie an der Universität Leiden, Niederlande.
  • Zurzeit ist sie als Forschungsmitarbeiterin im Zentrum für Genderforschung (STK) an der Universität Oslo tätig.
  • Sie ist Autorin des Buches „The Sung Home – Narrative, Morality and the Kurdish Nation“ (Brill 2016), in dem sie über kurdische Sänger*innen und den politischen Kontext, in dem sie auftreten, berichtet. Die Lebensgeschichten und Berichte über Live-Performances bieten faszinierende Einblicke in kulturelle Praktiken, lokale Politik und den Alltag in Grenzgebieten.
  • Sie hat langjährige Forschungserfahrungen im Nahen Osten, Europa und Afrika.
  • Eine ihrer aktuellen Arbeiten beschäftigt sich mit kulturellen Erinnerungen und Geschichten von Armeniern aus dem Osten der Türkei. Ebenso untersucht sie die kulturellen Ressourcen und die Widerstandsfähigkeit von den in Europa lebenden Flüchtlingen.
  • Ihr weiteres Forschungsprojekt „Images in Exile“ beschäftigt sich mit der Genderfrage und der Repräsentation kurdischer Frauen, welche vor kurzem aus Syrien geflohen sind und nun in Skandinavien leben.
Sprachen

Deutsch, Kurdisch (Kurmanci), Niederländisch, Englisch, Türkisch


Auszeichnungen
  • Bester Artikel in kurdisch politischen Studien für A.W. Hamelink und H. Baris. (2014). Mit dem Titel „Dengbêjs auf Grenzgebieten: Grenzen und der Staat, gesehen durch die Augen kurdischer Sänger-Dichter.“ Kurdish Studien Journal 2: 34-60.

Dr. habil. Martin Greve

  • Martin Greve ist Musikwissenschaftler und Musikethnologe mit dem Arbeitsschwerpunkt „Musik der Türkei“. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Geschichte klassischer türkischer Musik im 20. Jahrhundert.
  • 2003 habilitierte er mit einer Studie über Musik aus der Türkei in Deutschland.
  • Er unterrichtete Musikethnologie, türkische Musik sowie Interkulturelle Kompetenz an verschiedenen Universitäten und Musikhochschulen in Deutschland und der Schweiz.
  • Von 2005 bis 2011 war er Leiter des Studienprogramms „Türkische Musik“ an der Rotterdam World Music Academy in der Kunstfachhochschule Codarts in Rotterdam, Niederlande.
  • Von 2007 bis 2011 war er Berater der Berliner Philharmonie bei dem Konzertprogramm „Alla Turca“.
  • Seit Mai 2011 ist Dr. Martin Greve wissenschaftlicher Referent am Orient-Institut in Istanbul und hier für das musikwissenschaftliche Forschungsfeld verantwortlich.
    Sprachen

    Deutsch, Türkisch, Englisch

    DR.Marlene Schäfers

    • Marlene Schäfers promovierte 2015 als Sozialanthropologin an der Universität Cambridge. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit den Bestrebungen kurdischer Frauen, sich in der Türkei eine Stimme zu erlangen und sich sowohl in privaten als auch in öffentlichen Kontexten ein Gehör zu verschaffen.
    • Als Postdoktorandin der FWO Pegasus Marie-Curie Skłodowska gehört sie derzeit zur Forschungsgruppe für den Nahen Osten und Nordafrika (MENARG) an der Universität Gent.
    • In ihrer Forschung befasst sie sich mit dem Einfluss staatlicher Gewalt auf persönliche und intime Lebenssphären, den politischen Aspekten von Erinnerungen und Geschichte sowie den Schnittstellen zwischen Affekt, Emotion und Politik.
    • Ihre Arbeiten wurden u. a. im European Journal of Kurdish Studies, Social Anthropology, Journal of the Royal Anthropological Institute und dem Journal of Middle East Women’s Studies (i. E.) publiziert.
    Sprachen

    Deutsch, Kurdisch (Kurmanci), Englisch, Französisch, Türkisch

    Dr. Necat Keskin

    • Necat Keskin ist Sozialanthropologe mit dem Schwerpunkt auf kurdischer Identität, Volksliteratur, kollektivem Gedächtnis und Musik
    • Er promovierte in Anthropologie an der Universität Hacettepe in Ankara, arbeitet als Dozent für das Institut „Lebende Sprachen“ (Yaşayan Diller Enstitüsü) der Universität Mardin, Türkei und ist zudem als Gastwissenschaftler an der Universität Hildesheim im Center for World Musik (CWM) tätig.
    • Gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur arbeitet er zudem an dem Projekt  „Kurdische Musik und Identität in Deutschland“.
    Veröffentlichungen
    • 2016: Music, Narrative, Identity: Mıtrıplık as a Narrative Form in Tûr-Abdin, Gece Kitaplığı, Verlag Ankara.
    • 2017: City Museums as Memory Spaces and the Case of Diyarbakır, Koç Universität Istanbul
      Sprachen

      Kurdisch (Kurmancî), Türkisch, Englisch, Deutsch (Grundkenntnisse)

      Sevim Gürel

      • Sevim Gürel ist Dipl. Lebens- und Sozialberaterin sowie Sozialbegleiterin

      Sprachen

      Deutsch, Türkisch, Kurdisch, Englisch

      Amang (Amanj) Yahya

      • Amang Yahya ist Komponist, Arrangeur, Musiker und Sänger.
      • Er wurde 1973 in Sulaimaniya, Irak/Kurdistan geboren.
      • Von 1989-1994 studierte er Musikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Violine in Sulaimaniya und schloss sein Studium mit einem Diplom ab.
      • In den Jahren 1999 – 2006 bildete er sich an der Musikhochschule Augsburg bei Alois Kottmann und Prof. Bernhard Tluck im Bereich der europäischen klassischen Musik fort.
      • Seit 1989 tritt er sowohl als Soloviolinist als auch als Mitglied mehrerer Ensembles in Europa und im Irak/Kurdistan auf.
      • Neben der klassischen Geige gilt sein besonderes Interesse der orientalischen Kniegeige Kamancheh.
      • Schon in jungen Jahren leitete er Kammerorchester und Ensembles in Irak/Kurdistan und in Europa.
      • Neben den vielfältigen Aktivitäten als Musiker arbeitet er auch als Lehrer an Musikschulen. Die Arbeit mit Kindern und Erwachsenen ist seit 2009 ein fester Bestandteil seines Berufslebens.
      • Als Buchautor beschäftigt er sich zudem schwerpunktmäßig mit Notation sowie den Liedtexten von Sivan Perwer und Bahjat Yahya.
      Sprachen

      Kurdisch (Soranî, Kurmancî), Deutsch,  Persisch , Arabisch (Grundkenntnisse)

      Zeyneb Yaş

      • Zeyneb Yaş absolvierte ein Studium in Französischer Sprache und Literatur an der Marmara Universität in Istanbul.
      • Seit 1994 erforscht, sammelt und archiviert sie intensiv das kurdische Kulturerbe.
      • In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturwissenschaften der Universität Bergen in Norwegen führte sie 2003 eine Feldstudie mit dem Titel „Die Rolle der Frau in der kurdischen Kultur“ durch, die sich mit der Erforschung der weiblichen Pädagogik im kulturellen Erbe befasst.
      • Sie ist ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Kurdischen Institut “Enstîtûya Kelepûrê Kurdî”, das 2003 in Sulaimaniya gegründet wurde. 2007 gründete sie in der Zweigstelle Duhok die Abteilung „Forschung und Zusammenstellung mündlich überlieferter Kultur“. Ihre Studien führte sie bis 2011 fort.
      • Sie recherchierte und kompilierte Musikalben von Dengbêj-Sänger-Musiker*innen.
      • Die von Zeyneb Yaş zusammengestellte Sammlung von Künstler*innen „Elmas Muhamed, Meyrem Xan, Gulbihar, Nesrîn Şêrwan, Eyşe Şan, Mehmûd Hesen Kirorî, Seîd Axayê Cizîrî, Tehsîn Taha, Îsa Berwarî, Erdewan Zaxoyî, Eyaz Yûsif, Mihemed Şêxo“ wurde vom Institut “Enstîtûya Kelepûrê Kurdî” veröffentlicht.
      • 2008 wurde ihre Recherchearbeit über die berühmte kurdische Sängerin Eyşe Şan in Zusammenarbeit mit dem Volkskulturwissenschaftler Hilmi Akyol als Informations- und Dokumentarbuch mit dem Titel „Ez Eyşe Şan im“ veröffentlicht.
      • Ihre anthologische Studie „Şakarên Muzîka Kurdî “ über 110 zwischen 1803 und 2013 lebenden Dengbêj-Musiker*innen wurde 2015/2016 durch die Kulturabteilung der Stadt Diyarbakır veröffentlicht.
      • 2006 übersetzte sie Şeyhmus Dikens Roman „Das Flüstern der Geheimnisse der Stadt Diyarbakir“ ins Kurdische.
      • 2012 begann sie als Mitgründerin und Museumsforscherin für das Stadtmuseum Diyarbakir zu arbeiten.
      Sprachen

      Kurdisch (Kurmancî, Soranî), Türkisch, Französisch

      Rolf Killius

      • Rolf Killius ist Berater für Museen, Ausstellungen und diverse Medien, Kurator, Ethnomusikologe (MMus SOAS, Universität London), Ton- und Filmproduzent, Redakteur und Radiojournalist.
      • Als Historiker beschäftigt er sich vor allem mit Oral History, einer Methode der Geschichtswissenschaft, die auf dem Sprechenlassen von Zeitzeugen basiert.

      • An der UCL in Doha, Katar hält er Vorlesungen über immaterielles Erbe und Oral History.

      • Derzeit ist Rolf Killius Gastkurator für außereuropäische Musikinstrumente im Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen.

        • Zuvor war er „Fachberater für Oral History Management“ für das National Museum of Qatar (NMoQ) in Doha, Kurator für mündliche und musikalische Kulturen bei der British Library Qatar Foundation Partnership in London und arbeitete als Südasienberater für das Musikinstrumentenmuseum (MIM) in Phoenix, Arizona (USA), wo er für die Sammlung, Forschung und Dokumentation von Musikinstrumenten in Indien, Bangladesch sowie Pakistan verantwortlich war.
          • Der Fokus seiner Arbeit richtet sich auf die Länder Indien, Bangladesch, Nepal, Pakistan, den Persischen und Arabischen Golf sowie Kurdistan.
          Ausstellungen
          • 2018: Die erste indische Diva – Die Kurtisane und die Aufnahmeindustrie, Omnibus Theater London
          • 2017-2018: Gujarati Yatra – Die Reise eines Volkes, Museum of Croydon, London
          • 2009: Indische Streicher und Tänze, Museum of Croydon, London
          • 2008: Utsavam – Musik aus Indien, Horniman Museum, London
          Über kurdische Musik

          Von 2016 -19 hat Rolf Killius zwei Forschungsreisen in die autonome kurdische Region Irak unternommen. Seine Berichte kann man auf seinem Blog nachlesen:

          https://blogs.bl.uk/sound-and-vision/2016/08/passionate-music-from-a-hot-country-a-musical-visit-to-iraq-kurdistan.html

          Seine beiden Radiosendungen über kurdische Musik, die er für den Bayerischen Rundfunk (BR) in München produzierte, werden im August 2019 bei BR ausgestrahlt.

          Sprachen

          Deutsch , Englisch

          Tunay Atac

          • Tunay Atac ist Kuratorin und künstlerische Beraterin.
          • Sie kam 1981 als Tochter kurdischer Emigranten zur Welt. Ihre langjährige Erfahrung im Bereich der Bildenden Künste und Musik auf internationaler Ebene nutzte sie, um zahlreiche Ausstellungen und andere Projekte zu verwirklichen.
          • Die Förderung junger Künstlerinnen ist ihr eine besondere Herzensangelegenheit. Sie unterstützt sie daher tatkräftig in allen Bereichen.
          Sprachen 

          Deutsch, Türkisch, Englisch, Spanisch, Kurdisch (Zazakî – Grundkenntnisse)